Die Heilige Elisabeth als Namenspatronin
Elisabeth wurde am 7.Juli 1207 als Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und seiner Frau Gertrud von Andechs-Meranien geboren. Mit vier Jahren brachte man sie auf die Wartburg bei Eisenach in Thüringen und verlobte sie mit dem Landgrafensohn Hermann. Sie lernte die fremde Sprache und das Leben am Hof. Zwischen Spiel und Reigen zog sie sich aber immer wieder in die Stille der Burgkapelle zurück. Ihr herzlicher Umgang mit dem niederen Gesinde wurde argwöhnisch beobachtet.
Als sie neun Jahre war, starb ihr Verlobter. Nun wählte man seinen Bruder Ludwig als ihren künftigen Gatten aus. 1221 wurde die prunkvolle Hochzeit gefeiert der Beginn einer glücklichen Ehe, auch wenn Elisabeths Umgangsart nicht den Vorstellungen des Adels in der damaligen Zeit entsprach. Pompöse Hoffeste waren ihr zuwider, sie kümmerte sich lieber um die Armen und Kranken und verschenkte dabei einen Großteil ihres Vermögens. 1223 stiftete sie das erste Hospital in Gotha. Im Hungerjahr 1225 ließ sie die gräflichen Kornspeicher und Truhen öfnen, um den Notleidenden zu helfen. Elisabeths radikal gelebte Nächstenliebe stieß beim Hofadel auf strikte Ablehnung und Ächtung, vor allem wenn Ludwig abwesend war.
Aus diesem Gegensatz lebt auch die Legende vom Rosenwunder: Elisabeth wollte einmal ihr letztes Brot armen Menschen geben. Sie trug es in einem Korb vom Schloss ins Tal hinunter. Ihr Schwager folgte ihr. Er stellte sie zur Rede und wollte wissen, was im Korb sei. Als Elisabeth das Tuch aufdeckte, war der Korb voller Rosen.
1227 starb ihr geliebter Mann bei Vorbereitungen eines Kreuzzuges in Italien. Ohne seinen Rückhalt konnte sie sich am Hofe nicht mehr behaupten. Gedrängt von ihrem Schwager verließ sie die Wartburg mitten im Winter. Sie, die immer für die Armen gesorgt hatte, lebte jetzt selbst in großer Armut. Einige Zeit verbrachte sie bei ihrer Tante in Kitzingen am Main, die dort Äbtissin war. Dann zog sie nach Marburg. Dort ließ Elisabeth mit der bescheidenen Abfindung der Wartburg ein Krankenhaus bauen. Sie selbst pflegte dort als einfache Schwester die Kranken ohne Rücksicht auf ihre eigene Gesundheit. Aktion und Kontemplation bestimmten ihren aufreibenden `Alltag der Nächstenliebe`.
In der Nacht vom 16. zum 17. November 1231 starb Elisabeth, 24 Jahre alt. Am 19. November wurde sie im Franziskus-Hospital in Marburg beigesetzt. Bereits vier Jahre nach ihrem Tod, Pfingsten 1235, wurde sie von Papst Gregor IX. heilig gesprochen. Sie ist Patronin der Caritas, der Witwer und Bettler und auch unseres Hauses. Anlässlich ihres Namenstag feiern wir jährlich im November einen Festgottesdienst, um unserer Verbundenheit mit der Hl. Elisabeth Ausdruck zu verleihen. Ihr Lebensmotto „Wir müssen die Menschen nur froh machen“ ist uns Auftrag und Verpflichtung zugleich.