Religions-Sozialpädagogischer Schwerpunkt/ Christlich Soziales Lernen
Unsere Idee
Da der musikpädagogische und der religions-sozialpädagogische Schwerpunkt, zwei wichtige Säulen im Schulprofil darstellen, wirken sich diese auch auf den Kern des Schulgeschehens aus, der durch christliche Werte und Musik geprägt ist.
Dies wird durch die Schwerpunktstunden deutlich, welche in der Schule mit jeweils 4 mal 20 min (1./2. Klassen) bzw. 2 mal 45 min (2./3. Klassen) bzw. 1 mal 45 min (5./6. Klassen) entsprechend ihrer Aufmerksamkeitsspanne in den normalen Fächerkanon und Tagesablauf integriert sind.
Beide Schwerpunkte arbeiten hierbei eng zusammen und haben das Ziel mit unterschiedlichen Zugängen Selbstbewusstsein zu stärken, soziale Kompetenzen zu fördern, die Kinder zur Ruhe kommen und Freude erfahren zu lassen, um resilient auch mit Schwierigkeiten im Leben leichter umgehen zu können.
Unsere Ziele
Im religions-sozialpädagogischen Schwerpunkt/ Christlich Sozialem Lernen werden durch verschiedene Übungen soziale Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen der Schüler gefördert. Dabei sind die Lehrkräfte besonders geschult in der Anwendung von unterschiedlichen Sozialkompetenztrainings. Beispielsweise werden hierfür in Rollenspielen, sowohl präventiv, als auch bei gegebenem Anlass, Lösungsmöglichkeiten für Konfliktsituationen aus dem Schulalltag eingeübt. Auch durch das anschauliche Nachvollziehen von dargestellten Problemen oder Geschehnissen in Bilderbüchern können verschiedene Verhaltensweisen in Situationen reflektiert, Empathie geschaffen, fremde Gefühle nachvollzogen und gegenseitige Rücksichtnahme gefördert werden.
Die Schüler bekommen in diesem Bereich auch die verschiedenen Feste im Kirchenjahr näher gebracht und erhalten so ein besseres Verständnis für die Hintergründe christlicher Traditionen und erfahren Struktur durch den gleichbleibenden kirchlichen Jahresablauf mit den verschiedenen Feierlichkeiten und Brauchtum.
Daneben sorgen Bewegungs- und Ruheangebote für den körperlichen Ausgleich. So können durch Bewegungsspiele und Musik Freude für das Lernen geweckt und die Möglichkeit zum Schöpfen neuer Energie für Konzentrationsphasen ermöglicht werden. Auch das Einüben der Einhaltung von Spielregeln kann durch reflektiertes Nachdenken zu einer Alltagskompetenz im Umgang mit anderen ausgebaut werden.
Durch die Erfahrung von Stilleübungen und Meditation können kontemplative Rückzugsmöglichkeiten erprobt und Stressbewältigung, sowie Vorbeugung von Burn-out, erreicht werden. Dies kann auch zur Aneignung einer persönlichen Kompetenz von Zeitmanagement hinsichtlich einer gelungenen Work-Life-Balance im Leben beitragen.
Die vier verschiedenen Module heißen deshalb in diesem Schwerpunkt zusammenfassend: Soziales Miteinander, Feste im Jahreskreis, Musik und Bewegung, Ruhe und Entspannung.
Für die Schüler der 1. und 2. Klasse kann auch ein strukturierter Wochenplan mit der Zuteilung der einzelnen Module auf vier Wochentage ein stützendes Element im Alltagsablauf sein.
Auch in Projekten, wie der Sternsingeraktion, der Kooperation von Alt und Jung in einem Haus oder der Hilfe für Flüchtlinge, der Bahnhofsmission oder dem DAHW, wird versucht den caritativen bzw. diakonischen Gedanken in der Schule zu verwirklichen. Auch die Verbindung mit der Partnerschule in Mossoro ist hierbei zu erwähnen.
Schulpastoral
Durch die Schulpastoral als tragende Säule der Schule sollen Schüler, auch außerhalb der religions- sozialpädagogischen Stunden/ Christlich Soziales Lernen, eingebunden in ein religiöses Leben im Kirchenjahr sein und mit ihren Sorgen und Ängsten immer Ansprechpartner in der Schule finden. Die Schulpastoral, welche nicht nur durch spezielle Religionslehrkräfte, sondern auch durch viele weitere Klassenlehrkräfte mit kirchlicher Lehrerlaubnis einschließlich Schulleitung verkörpert wird, versucht ebenfalls Sorge um das Wohl der ganzen Schulfamilie (Schüler, Eltern, Lehrer) zu tragen und in engem Kontakt zu den anderen Bereichen des Hauses (Hort, Kindergarten, Kinderkrippe) zu stehen. So wird das Haus, als Chance eines sozialen Lernfeldes für junge Menschen ernst genommen und ein gemeinschaftlicher Charakter über die Schule hinaus als verbindendes Element spürbar.
In Kooperation mit dem Kindergarten des Hauses werden hier beispielsweise regelmäßig Vorleseaktionen unternommen, bei welchen nicht nur Lesen trainiert wird, sondern auch soziales Miteinander im Mittelpunkt stehen soll. Auch die Kooperation zu älteren Menschen (mit jahrelangem Senioren- und Altenheim im gleichen Haus) lag uns hier schon immer am Herzen und wurde beispielsweise mit Rollstuhlfahrerausflügen, bei denen junge Menschen Verantwortung im Umgang mit gehbehinderten älteren Menschen erlernten. Der Übergang von Kindergarten zur Schule wird durch Schnupperangebote und Lehrer-Erzieher-Tausch erleichtert und lässt Kinder bei den Übergängen zu neuen Lebensabschnitten nicht ohne Unterstützung. Auch bei der Neufindung in der 5. Klasse unserer Teilhauptschule wurde gerade zu Beginn sehr viel Wert auf die Findung in der neuen Situation gelegt. Dies geschah beispielsweise durch „Team-Tage“ zu Beginn des Schuljahres. Die 5./6. Klasse ist jedoch momentan inaktiv gestellt.
Weitere Informationen zu Schulpastoral im Bistum Würzburg finden Sie hier!
Verankerung im Schulalltag
Die musikalische und religiöse Prägung der Schule fließt auch außerhalb der spezifischen Schwerpunktstunden in den Alltag ein.
Im liturgischen Bereich wird durch regelmäßige Schul- und Klassengottesdienste, Besinnungs- und Meditationsangebote in der hauseigenen Kapelle (z.B. dem Angebot „Augenblickmal“ in der Adventszeit), gebotenen Rückzugsmöglichkeiten und ritualisierten Gebets- bzw. Einstimmungsphasen dem kontemplativen Gedanken Sorge getragen. So können Kinder nicht nur offen für Religiöses werden, sondern ihnen werden dadurch auch Ruhephasen zwischen den Lernphasen ermöglicht. Durch die genannten Rituale wird weiterhin die Strukturierung des Schulalltags erleichtert. Durch Angebote in der „Tanke“ – einem speziellen Ruheraumkonzept, in dem jahreszeitenspezifisch (z.B. in der Fastenzeit) aber auch für Zwischenzeiten in den Pausen oder vor dem Unterricht Ruhezeiten genutzt werden können – sind Möglichkeiten gegeben, den Schülern Raum und Zeit zum Auftanken in einem entspannten Rahmen zu ermöglichen. Ein anstrengender Alltag kann für Schüler mit kleinen Durchschnaufpausen und Ruhephasen in der „Tanke“ so noch erfolgreicher gestaltet und Rückzugsmöglichkeiten geschaffen werden. Auch für den Abbau von Wut und Frustration kann dieses Raumangebot für manchen Schüler hilfreich sein.
Durch ein offenes Ohr für die Probleme der Schüler, die enge Kooperation mit den Erziehern und Eltern und die unterschiedlichsten Angebote versuchen wir Kinder zur Gestaltung eines gelingenden Lebens zu erziehen, so dass sie auch mit Schwierigkeiten des Lebens umgehen und gestärkt daraus hervorgehen können.
So gibt es auch die Möglichkeit einer „Offenen-Ohr-Sprechstunde“ für Schüler, bei welcher auf eine jeweilige Vertrauenspersonen in der Schule (z.B, Klassenlehrkraft oder Lehrer der Schulpastoral) zugegangen werden kann. Hier haben die Schüler die Möglichkeit ihre Sorgen auch in verschwiegenem und vertrauensvollem Umfeld vorzubringen. So kann auch in schwierigen Phasen von Schülern Unterstützung angeboten und Resilienz aufgebaut werden.
Verschiedene Aktionen zur Stärkung von Selbstvertrauen und reflektiertem Selbstbewusstsein tragen weiterhin dazu bei, resilientes Verhalten aufzubauen. Dies geschieht beispielsweise bei einem „Das-kann-ich-Tag“, bei dem Schüler ihr Können außerhalb des bekannten Fächerkanons einmal in der Schule ihren Mitschülern zeigen dürfen. Auch lebenspraktische Hausaufgaben sollen nicht nur der Anwendung von Wissen dienen, sondern auch praktisch begabten Kindern die Möglichkeit bieten, ihr Tun unter Beweis stellen zu können.